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24 Weihnachtsgeschichten, die das Leben schrieb

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24 Menschen, 24 Schicksale, 24 Weihnachtsgeschichten: Die hat jetzt die Webseite Schicksal.com im Rahmen eines Wettbewerbs online gestellt. Es handelt sich bei den Weihnachtsgeschichten nicht etwa um Märchen oder Fiktion - zu lesen sind wahre Geschichten, die das Leben schrieb. Und zwar zu Weihnachten. Mehr auf https://www.schicksal.com/Esoterik/Magazin/Weihnachten

Das Ende eines Traums

Das Ende eines Traums FRANZISKA FISCHER Versuche nicht, Dein komplettes Leben zu planen, denn es wird Dir nicht gelingen. Es wird immer etwas dazwischenkommen, mit dem Du nicht gerechnet hast und das Deinen Plan zunichtemacht. Und Du kannst nichts dagegen machen. Egal wie hart Du auch kämpfst. Dein persönliches Horoskop im Shop – sofort lieferbar! www.schicksal.com/ Horoskop-Shop Glaube mir, ich weiß wovon ich spreche, denn auch ich durfte diese schmerzhafte Erfahrung machen. Und zwar während der eigentlich schönsten Zeit im Jahr. Der Weihnachtszeit, wenn sich alle Welt auf diesen einen Tag einstimmt. Es war der 20.12.2011. Ein Tag, welchen ich nie in meinem Leben vergessen werde. Ungeduldig blättere ich in einer Zeitschrift. Ich lese Artikel, welche mich gar nicht interessieren, in der Hoffnung, dass so die Zeit schneller vergeht. Immer wieder blicke ich zwischen den Zeilen auf und nehme die Uhr des kleinen Raumes ins Blickfeld. Seit Monaten habe ich hart trainiert. Jeden Tag ging ich für mehrere Stunden ins Fitnessstudio. Ich stemmte Gewichte und lief auf dem Laufband. Nach dem Fitnessstudio ging es dann gleich weiter ins Schwimmbad, wo ich ein paar Bahnen schwamm und zu Hause wurde dann noch eine Runde mit dem Hund gejoggt. Egal bei welchem Wetter. Sogar bei strömendem Regen oder eisigster Kälte schlüpfte ich in meine Laufschuhe, denn ich hatte ja ein klares Ziel vor Augen. Ein Ziel, welches von meinem Körper alles abverlangte. Die Polizei. Ich baute sogar die Stationen des Sporttestes in unserer Turnhalle nach, um bestens vorbereitet zu sein. Nicht selten ging mir auch mal die Puste aus. Ich spürte die Anstrengung und den Schweiß auf meiner Haut, doch ich wusste, warum ich das alles über mich ergehen ließ. Nach einer Zeit konnte mein Körper auch mehr einstecken, und so machte ich weiter. Auch das frühe Aufstehen fiel mir dank der Motivation nicht schwer. Auch die Vorbereitungsbücher für den Einstellungstest waren nicht gerade billig. Und ehrgeizig wie ich nun mal bin, kaufte ich mir nicht nur eines. Nein ich kaufte sie mir alle, denn ich wollte vorbereitet sein. Ich wollte nichts dem Zufall überlassen, denn ich wollte unbedingt bestehen. Unbedingt diesen Beruf ausüben. Seit ich denken kann war es mein Traum und meinen Karriereweg hatte ich auch schon durchgeplant. Und dann? Vor wenigen Tagen kam ein Schreiben. Es war von der Polizei. Gespannt öffne­ 40

te ich den Brief, denn ich glaubte jetzt gleich meinen Prüfungstermin zu erhalten. Doch wie ich mit Entsetzen feststellen durfte, war dem nicht so. Meine Augen weiteten sich beim Lesen der wenigen Zeilen. Polizeidienstuntauglich, immer und immer wieder schoss mir dieses eine Wort durch den Kopf, während mein Blick noch immer starr auf das Schreiben gerichtet war. Polizeidienstuntauglich. Ein einzelnes, einfaches Wort, doch mit einer fatalen Folge. Aber warum? Ich verstand die Welt nicht mehr. Wie konnten die mich untauglich stufen? Woher wollten die wissen, was bei mir nicht stimmte, ohne mich zu untersuchen. Lediglich meine Unterlagen und eine Kopie meiner Akte beim Hausarzt hatten sie erhalten. Per Ferndiagnose, oder wie? Was warfen sie mir denn nun vor, von dem ich nicht mal etwas wusste? So las ich irritiert genauer weiter. »Was zum …?«, fragte ich mich. Femuropatellare Dysplasie Typ III mit Jägerhutpatella Typ IV nach Wiberg-Baumgartl. Davon hatte ich noch nie zuvor etwas gehört. Sofort suchte ich im Internet nach Artikeln, um mich darüber zu informieren. Was ich fand, irritierte mich jedoch noch viel mehr, denn ich war doch körperlich fit … und nun sollte ich eine Fehlstellung haben, die mich beeinträchtigte? Gut, vor vielen Jahren sprang beim Fußball mal meine Kniescheibe heraus, aber man hatte mir versichert, dass alles in Ordnung sei. Meinem Traumberuf sollte nichts im Wege stehen. Und nun sollte das alles umsonst gewesen sein? Das konnte doch nicht sein. All diese Mühen. Das Geld, welches ich für Fitnessstudio, Proteindrinks, einen Diätplan, Schwimmbad und die Unterlagen für die Einstellungstests ausgegeben habe. Dein persönliches Horoskop im Shop – sofort lieferbar! www.schicksal.com/ Horoskop-Shop 41

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